Kinderkurse – werden die Kids zu überladen?

26. März 2018

Heute hab ich ein Thema, das mir am Herzen liegt. Leni ist  6 Jahre alt geworden, umso älter sie wird, desto mehr gehen Ihre Erwartungen hoch. Als sie noch ganz klein war, war ich mit ihr bereits in vielen Kursen. Wir waren in einigen Krabbelgruppen, Eltern Kind Turnen und auch in einen Pekip Kurs. Man hat damals richtig gemerkt, dass sie dort total aufblüht. Im Laufe der Zeit haben wir recht viel gemacht. Leni war beim pädagogischen Reiten, beim Ballett, in der musikalischen Früherziehung, beim Faschingstanz, Schwimmen und Geigenunterricht, Turnen. Rückblickend gesehen haben wir echt viel gemacht und auch ausprobiert, das war auch ganz gut.

Wir sind jetzt nach der ganzen Zeit beim Schwimmen und beim Geigenunterricht hängen geblieben. Sporadisch geht sie noch Turnen, aber das dies keine Feste abfolge hat, geht sie da nicht so oft. Ich finde, die 2 Haupthobbys reichen hier schon völlig aus. Diesen Sommer kommt sie zur Schule, ich denke, da wird auch noch einige Veränderungen geben, vielleicht kommt dann auch hier wieder was Neues. Die Schulen bieten ja auch AGs an. Lassen wir uns hierzu überraschen.

Echt Übertrieben…

 

Durch die ganzen Kurse und Aktivitäten kommt man mit den unterschiedlichsten Eltern zusammen. Einige Eltern übertreiben es wirklich mit den Aktivitäten.    

Ich habe mal eine Mutter kennengelernt, die hatte mir den Zeitplan ihrer Tochter genannt. Montags Tanzen, dienstags Leichtathletik, Mittwoch zuerst Turnen und dann noch mal Tanzen (Tanzen ist ja nur 30 min) Donnerstag Ballett und Freitags war auch noch ein Kurs.  Ich finde das viel zu viel. Bei genauen hinterfragen im Gespräch kommt dann immer die Aussage, das will sie so. 

 

Klar, wenn es nach Leni geht, will Sie auch noch mehr machen. Aber ich finde, man sollte die Kids da nicht zu überladen. Die kleinen brauchen auch Raum zum Spielen und auch mal zum Faulenzen. Das muss auch mal sein. 

Dann habe ich auch Mütter kennengelernt, die sagen, ja mein Kind hat kein Bock auf nix, aber er wird trotzdem von 7 Tagen in der Woche in 5 Tagen zu Aktivitäten geschickt. Komme, was da wolle. Das finde ich persönlich gesehen nicht richtig. Auch hier sollte man auf das Kind hören und herausfinden, w
as es denn möchte.  Es ist ein sehr schmaler Grad den Kinder die Wünsche nachzugeben, aber dennoch sollte nicht zu viel gemacht werden.  Die Kinder können es ja noch nicht abschätzen, ob es nicht doch zu viel für sie ist. Hier sind dann die Eltern gefragt und sollten mit den Kindern reden.

Freie Entfaltung ist wichtig

Meiner Meinung nach brauchen die Kids auch Zeit um sich frei entfalten zu können. Leni bastelt, schreibt, malt und schnipselt sehr gerne. Auch hier denke ich ab und an, was könnte man da noch machen, um wieder neue Ideen umzusetzen. Wenn dieses Hobby, allerdings wieder mit einer regelmäßigen Aktivität einhergeht, kann die Lust daran schnell vergehen. Zum Glück gibt es hier auch in verschiedenen Einrichtungen Bastelnachmittage, sowas kann man dann spontan besuchen.
Ich habe am Anfang immer versucht alles zu machen, was meine Maus gerne mag ( sie wollte Tanzen, also zum Tanzen angemeldet.  Sie wollte reiten, also schnell was raus gesucht, usw ) mit der Zeit habe ich gelernt das wir nicht alles machen können. Wenn wir etwas neues Anfangen, müssen wir erst mal etwas beenden.
Kinder müssen sich auch mal langweilen im Alltag, gerade dann entstehen die besten kreativsten Gedanken. Bei Leni merke ich das auch ganz stark, wenn wir einen Tag sehr vollgepackt haben, dann braucht sie abends ihre ca. 1 Stunde um sich in ihrem Zimmer frei zu entfalten. Da kommen dann echt schöne Bilder, Bastelsachen bei raus oder auch schöne Rollenspiele mit Ihrem Playmobil bzw. Puppen. Viele Kinder wird heutzutage den Raum fürs Spielen komplett genommen. Bei vielen Eltern heißt es immer Leistung, Leistung, Leistung und sie vergessen dann, dass sie eigentlich noch Kinder sind und den Raum für die freie Entfaltung benötigen.

Hobbys sind wichtig

 

Umso älter die Kids werden, umso genauer werden ihre Vorstellung, was sie als Hobby machen möchten. Bei uns kristallisiert sich ganz stark das schwimmen heraus. Das ist auch vollkommen ok. Solange ihr das schwimmen und der Geigenunterricht Spaß macht, sollten wir das auch weiterhin so machen. Man sollte genau auf seine Kinder hören, meiner Meinung nach, bringt es nichts die Kids mit ungewollten Aktivitäten zu bombardieren. Früher oder Später brechen diese aus.

 

Wie seht Ihr das?

Was macht Ihr alles mit euren Kids 🙂 über Eure Kommentare freu ich mich

12 Kommentare

  1. Leni

    Ich bin da ganz deiner Meinung, man sollte Kinder nicht überladen. Irgendwie habe ich das Gefühl, das wir als Kinder “früher”, vor nichtmal 20 Jahren, viel mehr Freizeit hatten, als die Kinder heutzutage. Schon allein die Schule nimmt so viel Zeit ein, dass da kaum noch Platz für Hobbys und “richtige” Freizeit bleibt. Wenn dann noch jeden Tag etwas anderes auf dem Plan steht, na Prost Mahlzeit. Ich wäre als Kind ja maßlos überfordert gewesen…
    Liebe Grüße,
    Leni 🙂
    http://www.sinnessuche.de

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  2. Mira

    Ich hab selbst keine Kinder, aber auch mir ist schon aufgefallen, dass Kids immer mehr verplant werden. Schrecklich! Ein wenig Selbstbestimmung freie Entfaltung – und wie du auch schon sagst: auch mal Langeweile! – sind doch enorm wichtig.

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  3. Carry

    Toller Beitrag mit sympathischen Ansichten 🙂 Ich finde auch, dass man die Kindern icht mit zig Aktivitäten überfordern sollte. Sie sollten auch einfach mal Kind sein dürfen 🙂

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  4. Die Plaudertasche

    Ich finde es ach wichtig, dass Kinder Hobbys haben und vielleicht in einem Verein sind, aber wie du schon sagst, man sollte es nicht übertreiben. Meine Kids freuen sich auch, sich einfach so mit Freunden verabreden zu können oder manche Aktivitäten einfach nur im Urlaub zu machen.

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  5. Lina

    Ja da gebe ich dir vollkommen recht! Ich hatte früher auch Freundinnen, die soviel gemacht haben, dass sie kaum mehr Freizeit hatten. Ich finde 2 gute Hobbys, die man dann mit Freude macht viel besser als mehr, bei denen man dann total gestresst ist, weil man weiß man muss dahin und dahin.

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  6. Salvia von Liebstöckelschuh

    Das habe ich ähnlich wie du gehandhabt. Angefangen hat es bei uns auch mit Pekip, dann kamen so Sachen wie Krabbelgruppe, musikalische Früherziehung, tänzerisches Zeugs, Ballett, bisschen Englisch, Kunst für Kids – aber alles im Rahmen und höchstens zwei feste Veranstaltungen pro Woche. Sobald dann die Schule losgeht, ändert sich einiges, da ja zum einen auch Hausaufgaben Zeit beanspruchen und die Kids durch das Angebot in der Schule vielleicht neue Themen für sich entdecken. Fördern ja und gerne, aber nie überfordern. Die kreativen Pausen und das unverpflichtete Nichtstun zwischendurch halte ich für lebensnotwendig, damit sich der Geist frei entwickeln kann.
    Liebe Grüße
    Salvia von Liebstöckelschuh

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  7. Anja

    Ein toller Artikel. Ich bin der Meinung, dass es wichtig ist wie die kleinen Persönlichkeiten so gefordert werden wollen. Es gibt Kinder die haben eine große Freude viele unterschiedliche Dinge tun zu können und andere wiederum nicht.
    Herzliche Grüße
    Anja von https://pinkshape.de

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  8. Sunita

    Ein Mittelmaß zu finden ist so wichtig! Klasse das Du es so siehst

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  9. L♥ebe was ist

    ohh ich bin da ganz deiner Meinung! Kinder sollten natürlich ihr Leidenschaften ausleben können, aber diese ganzen Kurze und Extraaktivitäten sind wohl oft ein bissel zu viel …

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com
    Liebe was ist auf Instagram

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  10. Ina

    Meine Kinder haben eher weniger gemacht vor allem in dem alter, also im Kiga nichts, hier gibts da auch noch gar kein großes Angebot, das Meiste fängt erst im Schulalter an. Kind Nr. 3 fast 8, geht zu den Pfadfindern und das wars, ab und zu noch einen Schwimmkurs, der geht dann aber immer nur 5 Wochen. Sie hat auch schon Taekwondo und Allidrett, das ist alle möglichen Sportarten zum ausprobieren, da da aber ein großer Teil Fußball bei war hatte sie keine Lust.
    Die Großen sind beim RotenKreuz und das schon Ewig, vorher haben sie Klarinette und Trompete in der Kapelle gespielt, einige Jahre lang.Sport hat Nr. 2 nur Basketball gespielt, damit aufgehört hat sie da es keine Gleichaltiren gab und das Training mit den Großen und vor allem den Jungs zu heftig war.
    Also soweit sind wir hier Kurslos glücklich, hier wird noch draußen gespielt und auf Bäume geklettert und draußen rumgestrommert. Ich habe den Eindruck hier ist dieser Kursstress für die Kinder nicht so hoch.

    Lg aus Norwegen
    Ina

    http://www.mitkindimrucksack.de

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  11. Marie-Theres Schindler

    Ich sehe das genau so wie du und finde deine Ansichten total sympathisch. Eine Freundin von mir fährt ihre Kinder jeden Tag irgendwo anders hin: Turnen, Reiten, Schwimmen, Musik, Freunde treffen,… Erstens hätte ich keine Lust (und keine Zeit) dauernd Taxi zu spielen und zweitens verkrümeln sich meine Kinder auch einfach mal gerne in ihr Zimmer und spielen.
    Liebe Grüße,
    Marie

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  12. Nadine

    Ein sehr schöner Beitrag. Über das Thema habe ich tatsächlich schon öfter nachgedacht. Ich habe zwar selber keine Kinder, aber durch mein Pädagogik-Studium bin ich trotzdem drauf gekommen. Nun bin ich auch der Meinung, dass Kinder Hobbys haben sollten, aber auch Zeit für sich selbst. Ich denke, dass du das gut löst mit den zwei Sachen. Hauptsache, Leni macht es Spaß!

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Ich Mamschen

Mein Name ist Denise Drews, ich bin Jahrgang 1987 und komme aus Hainburg. Ich bin seit August 2008 verheiratet und eine leidenschaftliche Mama seit Februar 2012. Der Name für den Blog „Mamschen“ ist von meiner fünfjährigen Tochter entstanden. Ich werde von ihr immer liebevoll Mamschen genannt.

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